Catboot Designer


Die Idee zur Konstruktion eines neuen Bootes entsteht zu allererst in den Köpfen der Zeichner, Bootsbauer und Designer. Dort nehmen die ersten noch vagen Vorstellungen des Konstrukteurs die ersten noch wenig konkrete Formen an, welche dann mit Hilfe von Zeichnungen oder auch eines Holzmodells weiterentwickelt werden. Schliesslich liegt dann ein konkreter Bauplan vor, den ein Bootsbauer/Werftbetrieb dann umsetzt. Bootsbauer fertigen eine Vielzahl unterschiedlicher Boote, sodass der Namen einer Werft nicht oder nur sehr selten mit einem bestimmten Bootstyp identifiziert werden kann, und andererseits werden erfolgreiche Bootskonstruktionen eines Designers nicht selten auch von verschiedenen Bootsbauern und Werften hergestellt.

Ein erfolgreicher Riss ist mit dem Namen des Bootsdesigners dauerhaft verbunden. Bei den klassischen Catbooten sind für die Enthusiasten die Konstrukteure, Bootszeichner bzw. Designer von sehr großer Bedeutung und werden auch entsprechend gewürdigt. 

Die hier aufgeführten Bootsbauer und -designer sind durch ihre Konstruktionen berühmt geworden. Die Liste ist bei weitem nicht vollständig, sie wurde bewusst auf Wesentliches eingegrenzt, um Interessierten einen Ein- und Überblick zu verschaffen. Die Namen der Designer sind nach Amerika, Europa und dann in alphabetischer Reihenfolge der Nachnamen aufgeführt. Auch können die kurzen Beschreibungen einem Anspruch einer Biographie oder einer kompletten Würdigung ihrer Arbeiten bei weitem nicht gerecht werden. Auch diese wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit bewusst kurz gehalten und beschränken sich daher auf nur wenige, für den Themenkomplex Catboot relevante Fakten. Für weitergehende Informationen habe ich, soweit dies möglich war entsprechende links in die Texte eingefügt. An dieser Stelle der Hinweis auf die Seite Bücher über Catboote.


USA und Kanada


Charles Anderson (1870 - 1953) ; USA

 

C. Anderson, ein Sohn schwedischer Auswanderer gab im Alter von 14 Jahren den Schulbesuch auf und verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst als Wasserträger in einer Metallgiesserei, wo er bis zu seinem 18. Lebensjahr arbeitete und dann zur East Boston Shipyard wechselte. Nach zwei Jahren kehrte er nach Hause zurück und begann dort mit dem Bau von Ruderbooten und es dauerte nicht lange als er auch den Bau größerer Boote wagte. Zum Ende des 1. Weltkrieges baute Anderson dann Boote aller Art: Sloops, Motorsegler und Fährboote bis zu einer Länge von 80m! Seine zahlreichen Catboote waren mit einer durchschnittlichen Länge von um die 30 Fuß ungewöhnlich groß. Charakteristisch waren der steile Bugsteven, der mit einem überhängenden Yachtheck kombiniert wurde mit untergehangenem Ruder.  Bekannte Boote wurden seine Beatrice und Sea Cat.                 Fotos: Grayson


Gebrüder William (1882-1962) und John Atkin (1918-1999); USA

 

 Das Büro der Atkins war für sehr lange Zeit die Adresse für einfach zu segelnde Holzboote. Viele, der später namhaft gewordenen Designer hatten bei den Atkins gelernt oder waren dort auch für lange Zeit tätig. In ihrem Katalog befinden sich mehr als 300 Entwürfe für die unterschiedlichsten Boote, unter anderem sind dabei auch einige Catboote zu finden. Die Pläne werden bis heute von der Witwe John Atkins, Pat Atkin vertrieben. www.atkinboatplans.com   

Einen für Seezungen Eigner interessanten Atkin-Entwurf stellt der nebenstehende Zeichnung des 17´Catbootes "Trim" dar. Bewusst wurde bei der Konstruktion des Segelplans darauf geachtet, dass der Baum im Unterschied zu den üblichen amerikanischen Konstruktionen kaum über das Heck hinausragt um das Handling z.B. beim Reffen zu vereinfachen. Eine Anordnung, wie sie auch für die Seezunge realisiert wurde. Weitere Ähnlichkeiten zur Seezunge sind der etwas achtern versetzt angeordnete Mast, sowie und das durch eine kurze Salingstütze nach vorn abgespreizte Vorstag. Im Unterschied zur etwa gleich langen Seezunge A ist der Mast insgesamt höher, und der Rumpf ist mit 2,30m deutlich schmaler. Zum Ausgleich der im Vergleich zur breiteren Seezunge geringeren Stabilität wurden daher zusätzliche 300kg Bleiballast erforderlich.   


Carl N. Beetle (1896-1952); USA

 

baute den nach ihm benannten, sehr beliebten und bis heute ca. 4000mal gebauten offenen, halbgedeckten Beetle-Cat. Bei Beetle Cat wird das Boot bis heute in Holz weiterhin in Bootsbauerqualität gefertigt. Eine Version aus GFK gibt es zwar auch, allerdings ist diese nicht von Beetle Cat, sondern vom Hersteller Howard Boats. Aus markenrechtlichen Gründen darf diese Version aber nicht als Beetle-Cat bezeichnet werden, sondern heisst Barnstable Cat. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass der Original Beetle-Cat nur aus Holz gebaut wird. Denn Carl N. Beetle ist auch der Pionier auf dem Gebiet des Baues von GFK Booten. In seinem elterlichen Betrieb wurden noch Walfangboote aus Holz gebaut und mit der Entwicklung der Glasfasern durch Owens Corning und des glasfaserverstärkten Kunststoffes setzte Carl N. Beetle auf dieses damals neue Material und gründete nach dem 2. Weltkrieg seine erste Firma "Beetle Yard". Dort baute er eines der ersten GFK Boote mit

Gelcoat, die BB Swan ein 12,5 Fuß messendes, offenes Catboot. Er leistete zudem viel an Überzeugungsarbeit, da das Misstrauen gegenüber dem neuen Material noch groß war. Carl N. Beetle hatte später die Produktion der GFK-Boote aber komplett aufgegeben und sich damit vom Bootsbau endgültig verabschiedet. Vermutlich wollte sich dem unangenehmen Styrolgeruch während der Herstellung nicht weiter aussetzen. Er glaubte bis dahin stets an die Leistungsfähigkeit von GFK. Den großen Siegeszug des GFK-Bootsbaus hat er nicht mehr selbst erleben können.


Jay Benford; USA

 

 

gehört zu den Yachtdesignern, welche ihre Ausbildung bei John Atkin absolvierten. 1969 machte er sich selbstständig und gründete die Benford Design Group. Er hat mehrere Entwürfe von Catbooten mit Langkiel gezeichnet an Stelle der üblichen Kielschwert-konstruktionen, unter anderem das Catboat-Joy mit 20´und eine 18 ft. Cat-ketch. Die Boote wurden für den Bau verschiedensten Materialien gefertigt, unter anderem auch für Stahl und Ferrozement.

 

Grafik: Benford Design


Philip Cunningham Bolger (1927-2009); USA

 

gilt nicht nur als einer innovativsten Yacht Konstrukteure, sondern war sicher auch einer der produktivsten Bootsdesigner in den USA der jüngeren Vergangenheit. Er hat in seinem Leben die unglaubliche Zahl von mehr als 650 Plänen und Konstruktionszeichnungen für die unterschiedlichsten Boote entworfen. Sein Thema waren weniger die klassischen Catboote, er zeigte durch eine Vielzahl an neuen Ideen und Innovationen dem Selbstbauer stets neue und interessante Möglichkeiten auf. Als Catboote bekannt geworden sind seine flachgehenden Chebacco-Typen und die kantig-kastigen "Square-Boats", leicht zu bauende

 "Instant-Boats" in Knickspantbauweise und moderne Konstruktionen mit Seitenschwertern. Wiederholt zeichnete er Konstruktionen mit Cat-Rigg und auch zahlreiche Cat-Yawls. Er ist Autor zahlreicher Artikel zu Kleinkreuzern und mehrerer Bücher zum Bootsbau (siehe Buchtipps). 1990 gründete er mir seiner Frau Susanne Altenburger die "Phil Bolger& Friends Inc.". Seine Witwe führt die gemeinsam begonnenen Arbeiten bis heute weiter. Auf einem Gedenkstein in Gloucester, Massachusetts wird an seine  umfangreichen Arbeiten erinnert und sein Lebenswerk gewürdigt.
Eine Übersicht über seine Entwürfe finden Sie hier:

https://duckworksmagazine.com/r/plansindex/bolger/bolger.htm

( Fotos: Phil Bolger & Friends Inc.)

 


Edward S. (Ted) Brewer (* 1933); Kanada

Der gebürtige Kanadier begann seine berufliche Karriere als Offizier in der kanadischen Armee. Seine Liebe galt schon seit frühester Zeit den Booten und er sammelte in seinem Leben zahlreiche Erfahrungen als Yacht-Broker für C&C Yachts, als Bootsbauer sowie als Bootsdesigner. Erfahrungen, die er für seine Konstruktionen nutzen konnte. Mit heute ca. 270 Entwürfen zählt er zu den produktivsten Designern. Sein Buch "Understanding Boat Design" gehört zu einem Standardwerk für Bootsbauer und Selbstbauer. Im Catbootbau konstruierte er das erfolgreiche Modell des Cape Cod Catboats von Ted Herrman als einfach und günstig zu bauende 22 Fuß Knickspantversion. Eine kleinere 18 Fuß

Version ist die Cape Cod Bay und mit der 25 Fuß Chappaquiddick zeichnete er eines der größten Catboote für Selbstbauer. Er verfasst heute noch regelmässig Artikel für das Magazin "Good Old Boats" und ist Mitglied in der amerikanischen Catboat Organization.

http://tedbrewer.com/

(Fotos: Ted Brewer)


Frank G. Carter (1867-1961); USA


war erfolgreicher Bootsbauer aus Long Island, East Quogue, USA, der über den unglaublich  langen Zeitraum von 65 Jahren mit dem Bau von Catbooten verbrachte. Die Qualität seiner seit 1896 gebauten Boote war sehr geschätzt, alle Boote wurden durch ihn komplett in Eigenarbeit hergestellt, inklusive des Riggs. Es gehörte zu seinem Verständnis, dass er jedes seiner gebauten Boote vor der Übergabe selbst auch einmal zur Probe gesegelt hatte. Ein Bedürfnis sich zur Ruhe zu setzen hatte er nie verspürt und baute noch Boote als er bereits über 90 Jahre alt war. In Summe hat er in seinem Leben ca. 150 Catboote gebaut. (Foto: Catboat Organization)


Die Crosby ´s aus Osterville; USA

war eine berühmte Bootsbauerfamilie bzw. -dynastie. Crosby ist einer der wichtigsten Namen unter den historischen Catboot Designern.
In der Crosby Familie wurden bereits seit langer Zeit ca. 1798 Boote gebaut. Um 1850 wurde dann das wohl erste dann so genannte Catboot die "Little Eva" von Horace S. Crosby und seinem jüngeren Bruder Charles Worthington Crosby gebaut.
Aufgrund der soliden Bauweise, welche das Boot seetüchtig machte, die sehr einfache und sichere Handhabung durch das verwendete Cat-Rigg, die großen Breite, welche zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten bot wurde dieser Bootstyp schnell erfolgreich. Der Betrieb hat sich in der Folgezeit schnell auf den Bau von Catbooten spezialisiert und die "Crosby Cats of Osterville" erlangten damals ihren hohen Ruf. Zeitweise existierten firmierten mehrere Unternehmen unter dem Namen Crosby und sie konkurrierten auch untereinander. Crosby Cats wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts an nahezu allen Küsten Neuenglands gesegelt, sie gehörten über fast 100 Jahre zu den bekanntesten Bootstypen und sind heute sehr geschätzte Oldtimer. Zu den namhaften Catboot Bauern gehörten Horace S. Crosby (1826 - 1894) ) mit seinem jüngeren Bruder Charles Worthington Crosby (1823-1898). Später folgten die Söhne H. Manley (1871-1959),  Joseph (1860-1922),  und Wilton Crosby (1898-1980). Eine kleine Übersicht gibt der hier dargestellte Ausschnitt aus dem Stammbaum der Crosbys:

 Das letzte Crosby Catboot wurde von Wilton B. Crosby (Sohn v. Manley 1898-1980) 1968 gebaut. Die amerikanische Catboat Organisation hatte zu Ehren der Familie Crosby einen originalen Nachbau initiiert. Dieser Nachbau, die "Frances" befindet sich heute im Museum in Mystic Seaport, MA./USA. Der Bootsbaubetrieb Crosby Yachts existiert übrigens auch heute noch. Es werden Motorboote sowie das kleine 14´Harbour Cat gebaut. Wer sich für die Geschichte der Crosby´s interessiert sollte unbedingt das Osterville Historic Museum in Osterville besuchen
Und in den Büchern von John E. Conway "Catboat Summers" erzählt der Autor seine Geschichten, die er mit seinem 100 Jahre alten Crosby - Catboot  "Buckrammer" erlebt hat. 


Mark Ellis; USA

Designer der Nonsuch Reihe, also nicht des klassischen Catbootes sondern moderner cat-getakelter Yachten der kanadischen Fa. Hinterhoeller Yachts. Er zeichnete vier Typen in den Größen 22, 26, 30 und 33 Fuß. Zu Anfang mit Skepsis betrachtet wurden am Ende von diesem Yachttyp immerhin insgesamt ca. 1000 Einheiten verkauft. Die Nonsuch Yachten sind moderne Tourenyachten mit Cat-Rigg. Aber Mark Ellis hat dennoch einige der charakteristischen Elemente der Catboote einfliessen lassen, wie der steilwandige Kajütaufbau, der mit Bullaugen und rundem Abschluß am Bug und am Heck in ein umlaufendes Cockpitsüll übergeht. Ein weiteres Merkmal ist der gerade Steven am Bug, der diese modernen Yachten ein klassisch-schiffiges Aussehen verleiht. Im Gegensatz zum klassischen Gaffelrigg wurden diese Yachten mit einem Gabelbaum geriggt, ein Tribut an die gesteigerten Erwartungen der Käufer an bessere Kreuzeigenschaften der Yachten.  


William Garden; (1918-2011); Canada/USA

Der gebürtige Kanadier William Garden zog im Alter von 10 Jahren nach Seattle, wo er das Segeln lernte und sich für den Bootsbau zu interessieren begann. Er konstruierte zahlreiche Boote und Yachten. Insgesamt sind ca. 2000 von ihm gezeichnete Yachten unterwegs. Er entwickelte ein Catboot weiter, welches ursprünglich von einem James W. Hart gezeichnet wurde. Es handelt sich dabei um ein für die fjordartigen Gewässer der amerikanischen Nordwestküste angepasste Konstruktion eines Catbootes. Das Boot "Family Cat 23" unterscheidet sich vom klassischen Catboot durch ein klassisches Yachtheck mit untergehangenem Ruder, sowie einem Mittelschwert, welches etwas seitlich versetzt auf der backbordseite des Kiels eingebaut wurde. Dadurch wird einerseits der massive Kiel nicht geschwächt und desweiteren werden bei Grundberührungen Steine und Geröll nicht mit dem gesamten Bootsgewicht in den Schwertkasten gedrückt, da die Kraft durch den Kiel aufgefangen wird. Der relativ weit hinten liegende Segelschwerpunkt wird durch das ebenfalls weit hinten angeordnete Schwert kompensiert. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das relativ tief reichende vordere Unterwasserschiff, welches dem Boot eine größere Kursstabilität verleiht. Das Boot wurde zunächst bei Fa. Bill Boyd Yachts in Victoria Canada gebaut. Die Formen wurden später an Collingwood Yachts (Canada) verkauft, welche noch eine Weile einen Motorsegler mit diesem Rumpf weiter bauten, bevor 1997 die Produktion eingestellt wurde.

Daneben hat auch das klassische Catboot "Tom Cat" konstruiert, welches er in seinem Buch "The making of Tom Cat" sehr schön beschrieben hat. Pläne zu beiden Bootstypen sind noch über den Verlag Woodenboats zu erhalten. 


C.C. Hanley; (1851-1934); USA

 

geboren in Maine, arbeitete zunächst als Schmied und zog 1875 nach Cape Cod, wo er sein erstes Catboot baute. Seine Boote entwickelten sich zu aussergewöhnlich schnellen Seglern. Und in Bezug auf Schnelligkeit der Catboote gilt er als einer der großen Meister. Allerdings bediente er weniger den Bereich der Nutzfahrzeuge sondern eher die betuchteren Regattasegler. In seinen Konstruktionen legte er besonderen Wert auf hohe Stabilität bei gleichzeitig geringst möglichem Gewicht.  Berühmt wurden seine großen 28´Boote Harbinger sowie Almira, die über eine  gigantische Segelfläche vefügten. Auf dem Bild unten sind die beiden Boote zu sehen, wie bei einer Regatta gegeneinander segeln.


 

Herreshoff

 

Die Familie Herreshoff gehört zu den berühmtesten Yachtbauer Dynastien in Amerika. Sie haben zahlreiche erfolgreiche Entwürfe von siegreichen Yachten für den Amerika´s Cup gezeichnet. Dazu zählen die siegreichen Yachten von Nathaniel Herreshoff (1848-1938) Vigilant 1893; Defender 1895; Columbia 1899 und 1901; Reliance 1903 und Resolute 1920; Sein Sohn Francis Herreshoff (1890-1972) war ebenso erfolgreich im Bereich der Serienyachten. Sidney deWolf Herreshoff sowie Halsey Herreshoff setzten die Reihe der erfolgreichen Yachtdesigns bis zum heutigen Tage fort. Die Entwicklung der Konstruktionsformel für die berühmte J-Class Yachten wurde massgeblich für die Entwicklung aller Serienyachten.
Catboote der Herreshoffs:
bereits im Alter von gerade einmal 12 Jahren ließ Nathaniel Herreshoff sein aussergewöhnliches Talent als Yachtdesigner erkennen. Er schuf in diesem jungen Alter alle Zeichnungen und Berechnungen für ein 20´Catboot, welches 1860 für seinen blinden Bruder gebaut werden sollte, die Sprite. Diese Sprite ist übrigens das älteste, heute noch original erhaltene Catboot und befindet sich im Herreshoff Museum.  Halsey Herreshoff entwarf 1971 den Herreshoff Americat, der auffallend mit einem Stars-and -Stripes- Design im Segel leicht identifiziert werden kann. Der Americat wurde 2002 noch weiter modifiziert und wird heute als Horizon Cat von ComPac Yachts bei Hutchinson gebaut. Halsey Herreshoff konstruierte auch zahlreiche Yachten und einige große Cat-Ketschen für Freedom Yachts.


Garry Hoyt; USA

 

 

 

1976 brachte der US Amerikaner einen erfrischenden neuen-alten Input in die Szene der seegehenden Yachten. Anstatt stets weiter nach Vermessungsformeln zu konstruieren, die fortwährend zu schnelleren, aber auch weniger komfortablen Yachten führten, besann sich Garry Hoyt auf die Designs der alten Kauffahrer und kombinierte diese mit seinen Anforderungen nach einer einfacheren Bedienung. Heraus kam nach Gründung von Freedom Yachts 1976 als erster Entwurf die Freedom 40, eine catgetakelte, seegehende große Yacht. Ihr folgten eine ganze Reihe weiterer Boote, die wie die Freedom 40 alle mit einem unverstagten Rigg ausgerüstet wurden: die Freedom Typen 21, 25, 28, 32, 33, 35, 39, 40, 44. Im Unterschied zu den Nonsuch Yachten von Hinterhoeller Yachts lag der Fokus bei Freedom stets in einfacher Bedienung und Komfort der Yachten, aber nicht die Beibehaltung des typischen Catboot-Designs. 1994 kreierte er die Alerion Express Cat 19 und 28 mit einem an Deck installlierten "Jib-Baum", welches ein Hoyt -Patent ist ebenso wie der später entwickelte "Balanced-Hoyt-Jib-boom", eine auf einem Drehpunkt lagerner Baum für eine Selbstwendefock. Eine ähnliche Konstruktion, wie man sie an Modelsegelbooten sehen kann.


Breckenridge (Breck)  Marshall (1921- 1976); USA

 

Mit Beginn der 1960er Jahre begann ein neues Zeitalter für den Bootsmarkt. Mit Entwicklung des glasfaserverstärkten Kunststoffes (GFK) und seinem erfolgreichen Einsatz für den Bootsbau setzte sich dieses Material zunehmend durch. Die Zeit der klassischen Catboote schien endgültig abgelaufen zu sein. Da war es 1962 Breck Marshall, der eine Form für ein klassisches Catboot aus GFK baute und damit die ersten Catboote aus diesem damals noch wenig bekannten neuen Material herstellte. Nach schwierigen Anfangsjahren und der noch herrschenden Skepsis der Käufer für das noch neue Material begann dann ab 1965 der eigentliche Aufschwung. Der Typ Sanderling wurde bis heute über 800 Mal gebaut, das war nicht nur Zeichen eines sehr erfolgreichen Bootstyps, der Erfolg löste einen wahren Boom aus, der eine zweite große Catboot Ära auslöste, an der massgeblich die Marshall Catboote ihren Anteil hatten. Es folgten 1965 die etwas größere Marshall 22´, von welcher bis heute ebenfalls über 275 Einheiten gebaut wurden. 1972 folgte die kleinere 15´Sandpiper, von der in den letzten 40 Jahren ca. 600 Einheiten gebaut wurden. 1976 wurde sogar noch eine 26´Version entwickelt. Breck Marshall gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Catboat Association. Das Mystic Seaport Museum und die Catboat Association haben ihm zu Ehren in der museumseigenen Werkstatt ein Catboot gebaut, welches den Namen "Breck Marshall" trägt. Sein Sohn, Herr Geoff Marshall führt den Betrieb unter dem Namen Marshall Marine Corporation bis heute weiter.  Dort werden weiterhin die Catboot Typen Sanderling, Sandpiper und Marshall 22´hergestellt. In seinem Buch "Penelope" beschreibt W.R. Cheney die Törns mit seiner "Penelope" in ursprünglicher Form, "Penelope" war ein Catboot vom Typ Sanderling ohne Einbaumaschine !


Charles Drown Mower (1875-1942); USA


war Yachtdesigner zu Beginn des 20 Jahrhunderts. Neben einigen Sloopen und anderen Yachten sind auch die heute legendären A-Cats von ihm gezeichnet worden. Das waren offene Catboote mit Hochtakelung, die um 1922 aufkamen und speziell fürs Regattasegeln gebaut wurden.. Als "Barnegat Bay A Cats" wurden sie berühmt und auf ihnen werden bis zum heutigen Tag in den klassischen Revieren von Liebhabers die Regatten gesegelt. Siehe auch > Francis Sweisguth


Manuel Schwartz Roberts (1881-1963); USA

 

geboren auf Martha´s Vineyard stammte von Einwanderern aus den Azoren ab. Er baute ca. 200 catboats auf seiner Werft in Edgartown und war einer der letzten traditionellen Catbootbauer auf Martha´s Vineyard, der noch Catboote traditionell aus Holz fertigte. er verwendete weder Zeichnungen, Pläne noch Berechnungen sondern allein die selbst geschnitzten Halbmodelle dienten ihm als Vorlage und war allen bekannt als The old Sculpin . Seine Catboote hatten einen sehr guten Ruf und waren beliebt aufgrund ihrer Seetüchtigkeit. Erhaltene Exemplare  sind heute gut gehütete und wertvolle Oldtimer.


Gilbert (Gil) Monroe  Smith  (1843-1940); USA

 

ohne Übertreibung können Boote des Designers Gil Smith mit als die attraktivsten, schönsten und schnellsten Boote der offenen Klasse der Catboote bezeichnet werden. Er zeichnete Boote, die als "Great South Bay Cats" berühmt geworden sind und bis heute Bootsfreunde begeistern und Yacht Designer inspirieren. Es ist nicht genau bekannt wieviele Boote er baute, aber es sind ca. 400 Halbmodelle bekannt, die von ihm stammen und als Vorbild für die Bauten dienten. Keines seiner Boote glich dem anderen, alles waren individuelle Bauten. Er verwendete bis zu 10 verschiedene Holzarten auf einem Boot, je nach Einsatzzweck für seine Verwendung auf dem Boot wurde eine spezielle Holzart verwendet. Und sein Werbespruch lautete stets: Das diesjährige Modell übertrifft das vom letzten Jahr. Ein recht nachhaltiger und anspruchsvoller Anspruch, den er damit an sich selbst stellte.


Francis Sweisguth (1882-1970); USA

Francis Sweisguth begann seine Karriere als Yacht-Architekt gemeinsam mit William Gardner um 1901. Berühmt wurde er durch das von ihm gezeichnete "Star-Boot", welches lange Jahre lang olympische Klasse war. Er erlangte gemeinsam mit Charles Mower Berühmtheit durch seine Konstruktionen großer Catboote, sowohl mit Gaffel- aber auch mit Marconi- Takelung in den 1920er Jahren, die als Barnegat A-Cats berühmt wurden.  Charakteristisch für die A-Cats waren ihre große Länge bei relativ niedrigem Freibord, was ihnen eine elegante, schlanke Erscheinung gab,  sowie ein Marconi-Rigg. Sein eigenes Boot die "Secret" diente ca. 50 später als Vorbild für die GFK Konstruktion Americat.
  Berühmt wurden seine Boote Silent Maid und Scat II aus der Barnegat Bay (N.J.)


Fenwick Cushing Williams (1901-1992); USA

 

gehört zu den ganz großen Namen der Catboot Designer. Er ist gebürtig aus Maine und hatte bereits als junger Schüler begonnen Catboote in seine Schulhefte zu zeichnen statt Schularbeiten zu machen. Und das, obwohl er unter extremer Kurzsichtigleit litt. Während der großen Weltwirtschaftskrise arbeitete er ab 1923 im Büro von John Aldens Yachtdesign. Obwohl man keinen Zeichner suchte waren die Zeichnungen, die er bei seiner Vorstellung einreichte so überzeugend, dass man ihn in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit einstellte. 1930 zeichnete er einen ersten Entwurf für ein 18´Cape Cod Catboot. Und 1931 wurde dieser Entwurf im Magazin Yachting veröffentlicht.

Bis in die Mitte der 1930er Jahre hatte er zwei weitere Entwürfe gezeichnet, und zwar für ein 21´sowie für ein 25´Catboot, welche sich im Maßstab unterschieden, aber ansonsten wesentliche Merkmale der Linien beibehielten und für Fenwick Williams´ Catboote dann auch charakteristisch wurden. Obwohl er neben Catbooten noch zahlreiche weitere Bootsentwürfe gezeichnet hatte, u.a. Schoner, Ketschen, Kutter und zahlreiche Yawls -ausserordentlich berühmt wurden seine Yawls "Concordia", die bei der deutschen Abeking & Rasmussen gebaut wurden-  wurde er aufgrund seiner erfolgreichen Catboot Entwürfe dennoch häufig aber nicht zutreffend als reiner Catboot Designer angesehen. Alle seine Entwürfe liessen sich leicht steuern und wiesen alle ein auffallend ansprechendes Design auf. Es gehörte zu seiner Philosophie, dass der Bug eines Catbootes nicht messerscharf sein musste um ein gutes Am-Wind Verhalten zu erreichen. Seine Catboote zeichneten sich aus durch ein recht fülliges Vorschiff, eine elegante Linienführung der Kabine bis zum Cockpitsüll, einem auffällig positiven Deckssprung  und einer eher gemässtigten Besegelung. Neben seinen Entwürfen hat er seine Vorstellungen und Ideen, die ein schönes Catboot ausmachen, in Textform aufgeschrieben. Für die Catboat Bulletins der amerikanischen Catboat Assoziation schrieb er seine berühmt gewordene Abhandlung "Design Elements of a Catboat", für Catbootbauer eine Pflichtlektüre. Ein Auszug dieses Werkes ist im "The Catboat Book" enthalten. Fenwick C. Williams gehörte zudem zu den Gründungsmitgliedern der seit 1962 existierenden Catboat Association.

(Fotos: Catboat Organization CBA)


Charles W. Wittholz (1918-1993); USA

stammt aus Buffalo N.Y. . Er studierte an der Universität von Michigan und absolvierte sein Studium zum "Naval Architekt" am renommierten MIT (Massachussetts Institute of Technology). Seine berufliche Laufbahn führte ihn u.a. für ca. 7 Jahre über die Konstruktionsbüros von Philip Rhodes und John Alden. Sein eigenes, früh erworbenes Catboot eines weniger bekannten Konstrukteurs zeigte einige Schwächen, woraus er weitere gründliche Lehren zog. Von den Rumpflinien, dem Segeldruckpunkt und Lateralschwerpunkt bis zur Ruderanlage, in vielen kleinen Schritten fügte er ständig  Verbesserungen in sein Boot ein. Diese, durch praktische Erfahrung erworbenen Kenntnisse waren ihm stets für seine weitere Laufbahn hilfreich. Er hatte in seinem Leben ca. 270 Bootsentwürfe geschaffen, darunter auch große Motoryachten namhafter Auftraggeber wie Chrysler oder Cheoy Lee. Er entwarf Catboote in Knickspant-bauweise in den Längen 15´, 17´, 18´9´´ sowie 20´, die weltweit gebaut wurden. Seine Rundspantentwürfe wurden bei Ted Herman als Herman Cat bekannt.

Nachdem Ted Herman die Produktion eingestellt hatte wurde der Typ als Cape Cod Cat weiterhin als Serienboot gebaut. Ein 20´Design benannte er nach der Mutter der berühmt gewordenen Gebrüder Worthington und Horace Crosby: Madame Tirza. Charles Wittholz gehört zu den Gründungsmitgliedern der Catboat Association. Er schrieb  zahlreiche Beiträge für das Catboat Bulletin und erstellte das "Catbook Design Booklet"


Europa


Gerhard Gilgenast (1938-1991); Deutschland

Gerhard Gilgenast war ein erfolgreicher Yachtkonstrukteur aus Deutschland, der an dieser Stelle natürlich nicht fehlen darf. Er wurde später allerdings weniger durch die Konstruktion von Segelyachten bekannt, sondern wegen seiner zahlreichen Motor- Superyachten u.a. für Aga Khan, die Kalamoun u.v.a. Das Team der Zeitschrift Die Yacht war Ende der 60er Jahre von den Catbooten damals so begeistert, dass sie Gilgenast beauftragten ein Catboot für den heimischen Markt zu zeichnen. Mit den Seezungen A und B hat er 1969 gleich zwei der beliebtesten Größen, also ca. 17 und 20 Fuß gezeichnet. 1980 hatte sich das Team der Yacht das Konzept noch einmal angesehen und gemeinsam mit Gilgenast wurden noch einige Details verbessert. Die Seezunge wird bis heute gebaut und ist vermutlich der am häufigsten gesegelte Catboot Typ in Europa.


Horst Stichnoth; Deutschland

 

 

Der Schiffbauingenieur und Yachtkonstrukteur Horst Stichnoth bereibt seit 1988 sein eigenes Büro Horst Stichnoth Yachtdesign in Bremen. Er zeichnet Yachten der unterschiedlichsten Größen und für alle Materialien. Seine Spezialität sind Yachten mit variablem Tiefgang.

Seiner Zeichenfeder entsprangen die beiden Knickspant Catboote Törncat 55 und Törncat 60.


Artur Tiller (1884-1957); Deutschland

war ein namhafter deutscher Bootsdesigner des letzten Jahrhunderts. Als ausgebildeter Schiffsbauingenieur arbeitete er bei den Werften Heidtmann in Hamburg sowie Engelbrecht in Zeuthen. 1920 machte er sich selbstständig und firmierte unter Artur Tiller Yacht-Konstrukteur. Er hat in seinem Leben ca. 300 Boots- und Yachtentwürfe gezeichnet. Vom Segelkanu bis zum 80m Schiff. Unter seinen Entwürfen sind auch die Catboote Teufelchen, Svane und ein 6m Catkreuzer zu finden. Im Unterschied zu den amerikanischen Vorbildern hat er sie mit einem Festkiel ( "Flossenkiel") gezeichnet und nicht als Kielschwerter. Sie sind zudem deutlich schmaler und weisen ein Längen: Breiten Verhältnis von ca. 1:2,5. Statt eines Scheunentorruders hatten seine Ruder eher Tropfenform. Er hat zahlreiche Beiträge für das deutsche Magazin "Die Yacht" verfasst und einige Bücher geschrieben: "Yachtbau", "Handbuch des Segelsports"

 


Aldo Gatti ( 1926-1995); Italien

 

 

Aldo Gatti hat in Italien einen interessanten europäischen Entwurf eines Catbootes gebracht. Unter Verzicht auf die traditionell große Breite der Catboote hat er ein GFK Catboot geschaffen mit modernem Innenbereich, einer separaten Nasszelle im Schiffsbug und einer Küchenzeile unter dem Querschott. 


Carlo Sciarelli ( 1934-2006 ); Italien

 

 

gehört in Italien zu den bekanntesten Yachtkonstrukteuren. Er hat Yachten aller Größen gezeichnet und ein wichtiges Buch zum Yachtbau geschrieben. Es wurde unter dem Titel "Die Yacht" auch ins Deutsche übersetzt. Im Catbootbereich hat er den Typ Chirone gezeichnet, von welchen einige in der Lagune von Venedig segeln.