In den Niederlanden war es Hermann Carl Anton van Kampen (1881-1946), besser bekannt als "H.C.A." van Kampen, der der Beliebtheit des Segelsports starke Impulse verlieh. Er hatte nicht nur einige Bücher über das Segeln publiziert und war Mitbegründer der niederländischen Wassersportzeitschrift "De Waterkampioen", er hatte sich zudem die Fähigkeit des Yachtzeichners angeeignet. Er zeichnete eine Vielzahl Segelyachten- und Motoryachten. Seine eigene kleine 6,80m Tourenyacht "Kiek Ut" ließ er sich dann 1920 bei Abeking und Rasmussen bauen. Es darf vermutet werden, dass er dort auch von dem dort gebauten kleinen Catkreuzer inspiriert wurde. Mit seinem Entwurf mit der Nr. 36 zeichnete er das kleine Catkruisertje wie er es nannte. Es wurde bei der renommierten Werft De Vlijt insgesamt 10 Mal gebaut. Obwohl es die gleichen Abmessungen aufweist wie der kleine Catkreuzer von Abeking und Rasmussen, 4,50m Länge und 2,00m breit, ist es doch ein eigenständiger Entwurf mit eigenen charakteristischen Linien. Von diesem Boot wurden zwischen 1929 und 1931 genau 10 Exemplare gebaut. Ein Boot ist glücklicherweise bis heute erhalten geblieben und wurde erst 2020/21 durch Rein Kremer aufwändig restauriert. Es und fährt heute unter dem Namen Nènè.
Der Yachtzeichner Jan Hoogenbosch hatte 1932 den Entwurf eines Cat-Kruisers von ca. 5,50m Länge präsentiert. Er nannte diesen Typ Week-End, was ein Hinweis auf den beabsichtigten Verwendungszweck war. Dieses Boot wurde unter anderem in mehreren Exemplaren von der damaligen Werft Houtvester in Hilligersberg aus Holz in Klinkerbauweise gebaut. Davon sind heute mindestens noch drei Exemplare erhalten unter anderem "Pleione" und "Pelikaan".
Nach diesem Plan wurden aber auch 5 Kaskos durch Piet Lievaart bei Fa. Buytendijk in Hendrik-Ido-Ambacht in Auftrag gegeben. Fa. Buytendijk hatte die wirtschaftlich
schwierige Zeit nicht überlebt und so wurden die bereits fertiggestellten Rümpfe dann durch Lievaart nach Rotterdam gebracht und fertig ausgebaut. Und von diesen ursprünglich 5 Booten sind bis
heute tatsächlich noch 4 erhalten. Drei davon sind regelmässig bei den Catboottreffen des niederländischen Catbootclub zu sehen. Auf einem alten Foto liegen 5 dieser Cat-Kruiser im Päckhen vor
Anker. Ein geklinkertes Holzboot, sowie 4 der stählernen Catkreuzer. Es sind vermutlich die einizigen und kleinsten Catboote, die aus Stahl gefertigt wurden.
5 Cat-Kruiser beieinander Houvester-Bau: Pleione
von links:
Mermaid.....
Ketje
und Vetje
Ein weiterer Entwurf ist hier der Erwähnung wert, auch wenn die gebauten Boote nach Baujahr nicht mehr zu den Oldtimern zählen. Der Yachtzeichner J.K. Gipon hat zahlreiche Entwürfe für niederländische Platbodenschiffe gezeichnet. Darunter unter andern Grundel, Boeier, Bollen, Hoogaars und Lemstaraaken. Mit dem Buch "Platbodemjachten von J.K. Gipon" hatte der Autor Jan Kooiman diesem einflussreichen Jachtzeichner in Denkmal gesetzt. Und der allererste Entwurf, den J.K. Gipon im Januar 1936 zeichnete, war der eines Cat-Kreuzers, dass er nach amerikanischem Vorbild zeichnete. Er hat das Boot aber, wie auch seine Entwürfe für die Platbodenschiffe mit der Absicht gezeichnet, dass ein kostengünstiger Bau ermöglicht wurde und so entstand dieser Riß mit einem Sharpie Rumpf bzw. in Knickspant-Bauweise. Wegen der Kriegswirren ist es verständlich, dass die Menschen damals keine Gelegenheit zu einem Bootsbau hatten und es verwundert nicht, dass das erste Boot nach diesem Plan erst 50 Jahre nach dem Entwurf, im Jahr 1986 von L. Bart gebaut wurde, es war die Bamse. Es wurden ca. 2-3 Typen dieses Typs gebaut.